Platinmünzen sind selten. Sie sind es sogar im Vergleich mit anderen Edelmetallmünzen, wie etwa Silber- oder Goldmünzen. Auch bei den weiteren Kriterien für Münzen fällt das ins Gewicht: Es gibt weitaus weniger Motive, die Stückelungen und Auflagen sind geringer, die Preise und Werte sind gleichzeitig höher.
Zu den am weitesten verbreiteten Platinummünzen gehören der kanadische Maple Leaf, der Noble von der Isle of Man (auch Wikingerschiff genannt) oder der australische Koala. Alle haben eine Feinheit von 999,5/1000 und werden entweder als Stempelglanz-Ausführung geprägt oder als Polierte Platte (Proof) herausgegeben. Beim Kauf von Platinmünzen oder Platinbarren werden 19 % Mehrwertsteuer fällig. Zum Vergleich: Bei Silbermünzen zu Anlagezwecken sind es nur 7%.
Aktuell ist Platin teurer als Gold. Das ist so, weil Preise bekanntlich immer das Ergebnis von Angebot und Nachfrage sind. Und das Angebot an Platin ist schlichtweg geringer, als das von Gold: Platin ist in der Erdkruste viel seltener vorhanden als Gold. Pro Jahr kommt eine 30-mal größere Menge neues Gold auf den Markt als Platin. Es gibt nur drei Regionen auf der Erde, in denen es gewinnbringend abgebaut werden kann, und zwar Südafrika, Kanada und Russland.
Wenige natürliche Vorkommen bedeuten natürlich viel Macht der Produzenten. Kanada, Südafrika und Russland haben es somit leicht, ihre Preise durchzusetzen, wenn Sie Platin verkaufen.
Vor 100 Jahren war das noch ganz anders. Damals konnte man zu weitaus günstigeren Preisen Platin kaufen, weil die Nachfrage eben nicht hoch war. Es war ganz einfach noch nicht bekannt, welch Qualitäten das Metall in sich birgt. Die wurden erst im 20. Jahrhundert entdeckt, wie zum Beispiel der Schmelzpunkt, der viel höher als der von Gold angesiedelt ist. Platin schmilzt erst bei 1700 Grad – Gold “schon” bei 1000 Grad.
Für Schmuckhersteller ist das unerheblich, ebenso für Platin Münzen. Für industrielle Anwendungen ist der hohe Siedepunkt ein entscheidender und sehr wertvoller Faktor. Eine Menge Platin wird zum Beispiel in modernen Auto-Katalysatoren eingesetzt. Dort kann zum Beispiel kein Gold verwendet werden und die positiven Materialeigenschaften des Platins machen es auch in vielen anderen Bereichen zum bevorzugten Edelmetall. Somit stieg der Preis für Platin parallel zur Nachfrage immer weiter an. Er unterliegt jedoch beizeiten starken Schwankungen und nähert sich aktuell dem Goldpreis eher an.
Wie kann ich Platin von anderen weißen Metallen unterscheiden? Platin hat eine höhere Dichte als Gold. Ein Platinring ist daher rund 40% schwerer als das gleiche Modell in Gold.
Platinmünzen, wie auch Palladium-Münzen, gehören mit Sicherheit zu den seltenen Anlagenformen. Der Hauptgrund ist, dass beide Edelmetalle erst vor rund 180 Jahren entdeckt wurden und in der Geschichte nie als herkömmliches Zahlungsmittel im Einsatz waren. Bekanntheitsgrad und Interesse sind ist dadurch sehr gering und das Angebot an Platinmünzen ist folglich überschaubar.
Beliebte Platinmünzen sind die australischen Koalas mit ihren wechselnden Motiven, die etwas teureren Pandas oder das gleichbleibende Motiv des "Wikingerschiffs" (Noble) von der Insel Man. Die Preise für Platinmünzen liegen relativ nah am Platinpreis, der jedoch in etwa doppelt so hoch ist, wie der Goldpreis. Sollten Sie bestimmte Platin Münzen kaufen wollen, zum Beispiel bestimmte Motive oder Jahrgänge, sollten Sie gegebenenfalls etwas Geduld mitbringen, denn Platinmünzen sind und bleiben wegen des aktuell hohen Platinpreises und der niedrigen Stückzahl Raritäten. Wenn Sie Platin kaufen, das gilt sowohl für Platin Münzen, als auch für Platin Barren, werden grundsätzlich 19% MWSt. fällig.
Trotz des hohen Wertes muss Platin als Edelmetallanlage hinter Gold und Silber zurücktreten. Zwar werden immer wieder Serien von Platinanlagemünzen und auch Platinbarren herausgegeben. Die liegen jedoch immer deutlich hinter den Auflagen vergleichbarer Gold oder Silbermünzen. So wurden viele bekannte Münzserien wie der China Panda, Maple Leaf oder der Koala werden oder wurden auch als Platinanlagemünze herausgegeben. Gegenüber Gold gilt jedoch beim Platinkauf ein aktuell ein Mehrwertsteuersatz, sodass die meisten Edelmetall-Anleger, auf das mehrwertsteuerbefreite Gold zurückgreifen.