Die Weimarer Republik ist eine Epoche deutscher Geschichte, die oft als besonders schicksalhaft angesehen wird. Denn in dieser Zeit, so sind sich viele Historiker sicher, wurde der Grundstein für die Schrecken des Dritten Reiches gelegt. Zeitlich gesehen erstreckt sich die Weimarer Republik von 1918, als das Deutsche Kaiserreich nach dem Ersten Weltkrieg aufgelöst wurde, bis ins Jahr 1933, zur Ernennung Hitlers zum Reichskanzler.
Kleinmünzen sind in Nominalwert und Abmessungen kleine Münzen einer Währung. Dies können Silber-, Billon- und Kupfermünzen sein, sowie aus minderwertigen Materialien geprägte Geldstücke von 1 Pfennig bis zu 2 Mark. Im Wert lagen sie unterhalb eines Vierteltalers. Man unterscheidet zwischen Scheidemünzen und anderen Kleinmünzen, wobei sie sich nur durch die geldrechtliche Implikation unterscheiden. Mit der Ausrufung des Deutschen Kaiserreichs am 08. Januar 1871 wurde zum ersten Mal in der deutschen Geschichte eine einheitliche deutsche Währung eingeführt.
Vor dieser deutschen Währungsunion, beginnend Anfang des 16 Jahrhunderts, konnten alle deutschen Königreiche, Fürstentümer, Grafschaften, Stadtstaaten und Bistümer eigenes Hartgeld herausgeben. Die Weimarer Republik war zwar die erste Deutsche Demokratie. Gleichwohl musste das fragile Staatsgebilde viele Krisen miterleben, was sich nicht zuletzt auch in den Münzausgaben der Zeit widerspiegelt. So stellte vor allem die Inflation, die Ende 1923 ihren Höhepunkt in der Hyperinflation gefunden hatte, einen entscheidenden Einschnitt in der Geschichte des Geldwesens der Weimarer Republik dar.
Das Sammelgebiet Münzen aus der Weimarer Republik ist trotz der Hyperinflation so umfangreich, dass die meisten Sammler sich entweder auf bestimmte Münztypen, Jahrgänge oder Prägebuchstaben spezialisieren. Insbesondere die Prägebuchstaben sind eine für Deutschland und die USA charakteristische Besonderheit des Münzwesens. Im Münzen Online Shop von Haller Sammlermünzen Pforzheim finden Sie einen sehr großen Bestand an Kleinmünzen aus der Weimarer Republik. Bei uns lebt die Deutsche Geschichte in Münzform wieder auf, in einem breiten Sortiment, von 1871 – also Münzen aus dem Kaiserreich - bis heute.
Als Sachverständige Münzexperten mit mehr als 40 Jahren Erfahrung sind wir von Haller Sammlermünzen nicht nur Münzhändler, sondern auch Sachverständige für die Prüfung der Echtheit von Münzen. Auch in diesem Bereich können Sie also auf uns und unsere Erfahrung zählen!
Vor 1871 gab es in den deutschen Gebieten verschiedene Währungen und Münzsysteme. Dadurch ergaben sich auch viele verschiedene Prägungen deutscher Gedenkmünzen. 1871, mit der Reichsgründung, wurde die Mark als einheitliches Zahlungsmittel für das Deutsche Kaiserreich eingeführt.
Seitdem war die Mark, eigentlich ein Begriff für eine Gewichtseinheit, die neue Bezeichnung für alle Münzen aus dem Kaiserreich. Bevorzugte Metalle für die Prägung Kaiserreichmünzen waren Silber und Gold. Nominalstufen waren 2 Mark, 3 Mark, 5 Mark, 10 Mark und 20 Mark.
1925 erschienen die ersten Gedenkprägungen der Weimarer Republik. Die beiden Münznominale - 3 Reichsmark Gedenkmünzen und 5 Reichsmark Gedenkmünzen – waren Silbermünzen. Viele Gedenkmünzen dieser Zeit wurden in relativ geringen Auflagen ausgegeben und inzwischen sind viele nur noch in minderwertigen Erhaltungsgraden vorhanden oder ganz verloren gegangen. Daher müssen heutzutage für viele Gedenkmünzen aus der Weimarer Republik hohe Preise gezahlt werden. Dies gilt vor allem für die seltenen 5 RM Gedenkmünzen.
Während der Weimarer Republik, zwischen 1918 und 1933, und während des Nationalsozialismus, 1933–1945, wurden einheitliche Silbergedenkmünzen geprägt. Von 1925 bis 1932 waren diese 3 und 5 Mark und von 1934 bis 1939 2 Reichsmark und 5 Reichsmark.
Ein Beispiel für eine 2 Reichsmark Kursmünze aus der Zeit der Weimarer Republik ist z.B. die 2 Reichsmark Kursmünze J.349.
Der Begriff Reichspfennig bezieht sich auf die Unterteilung einer Reichsmark in 100 Reichspfennig, also 100 Reichspfennig (RPf.) = 1 Reichsmark (RM) Der Reichspfennig ist die gültige Untereinheit der Reichsmark von 1924 bis 1948. Ausgeprägt wurden die Nominale zu 50, 10, 5, 2 und 1 Reichspfennig. Eine Besonderheit bildet die Münze zu 4 Reichspfennig 1932. Der sogenannte Brüningtaler wurde ausschließlich im Jahre 1932 geprägt!
Alle Reichsmünzen in dieser Kategorie:
Nominal | Zeitraum | Material |
1 Reichsmark | 1925-1927 | Silber (500) |
1 Reichspfennig | 1924-1936 | Bronze |
1 Rentenpfennig | 1923-1929 | Bronze |
2 Reichsmark | 1925-1931 | Silber (500) |
2 Reichspfennig | 1924-1936 | Bronze |
2 Rentenpfennig | 1923-1924 | Bronze |
4 Reichspfennig | 1932 | Bronze Besonderheit :Brüning-Pfennig |
5 Reichspfennig | 1924-1936 | Aluminium-Bronze |
5 Rentenpfennig | 1923-1924 | Aluminium-Bronze |
10 Reichspfennig | 1924-1936 | Aluminium-Bronze |
10 Rentenpfennig | 1923-1925 | Aluminium-Bronze |
50 Pfennig | 1919-1922 | Aluminium |
50 Reichspfennig | 1924-1925 | Aluminium-Bronze |
50 Reichspfennig | 1927-1938 | Nickel |
50 Rentenpfennig | 1923-1924 | Aluminium-Bronze |
Die Besonderheit des Brüning Talers (siehe
4 Reichs-Pfennig J.315 1932A ss. "Brüning-Taler").
Der Begriff „Brüning-Taler“ ist eine Spottbezeichnung für das Pfennigstück 4 Reichspfennig 1932 aus der Weimarer Republik. Pate für die Bezeichnung dieser besonderen Münze aus der Weimarer Republik war der damals amtierende Reichskanzler Heinrich Brüning. Die Einführung der Münze war Teil der Notverordnung vom 8. Dezember 1931 und sollte in der Zeit der Deflation eine Preis senkende Wirkung erzielen. Wäre dieses Nominal erfolgreich gewesen, hätte es das 5 Pfennigstück ersetzen können. Auch die Ausgabe eines 80 Pfennigstücks befand sich schon in der Planung.
Das 4 Pfennigstück wurde jedoch von der Bevölkerung abgelehnt und spielte im Umlauf kaum eine Rolle. Schon vor Ausgabe der 4 Reichspfennig 1932 veranstaltete die Berliner Zeitung "Der Tag" ein Preisausschreiben und suchte den originellsten Spottnamen für dieses Geldstück. Dabei fanden sich neben „Brüningtaler“ auch zahlreiche andere Namen in der Auswahl, wie Armer Heinrich, Brünette, Druckknopf, Heini, Heinrichs-Taler, Hilfskreuzer, Krisenkitt, Nottablette, Pleite-Groschen, Proleten-Dollar, Rettungsmedaille, Tributgroschen oder Young-Pfennig.
Der Begriff Brüning-Taler setzte sich schließlich durch, nicht aber die Münze selbst. Auch die zwangsweise Soldzahlung an Angestellte, Arbeiter, Beamte und Soldaten des Gehaltes in 4 Pfennigstücken konnte daran nichts ändern. Zum 1. Oktober 1933 wurde die Münze für ungültig erklärt.
Der Brüning-Taler ist bei der Münzhandlung Haller aus
unterschiedlichen Prägestätten erhältlich (variiert).
Übersicht Prägestätten: A (Berlin), D (München), E (Dresden), F (Stuttgart), G (Karlsruhe), J (Hamburg).
Auf dem Revers des Brüning Talers befindet sich die Wertzahl "4" des Nominals im Kreis. Die Umschrift beinhaltet die Nominaleinheit "REICHSPFENNIG" und den Landesnamen "DEUTSCHES REICH".